Im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum werden Buch- und Zeitschriftenbestände der ethnologischen Fächer zusammengeführt, die von der Universitätsbibliothek zwischen 1998 und 2015 als DFG-gefördertes Sondersammelgebiet Volks- und Völkerkunde betreut wurden. Die für das Sondersammelgebiet relevante Fachliteratur verteilt sich im Gebäude auf mehrere Standorte:
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Lehrbuchsammlung (EG): Hier finden sich Mehrfachexemplare von wichtigen Einführungs- und Lehrbüchern. Diese Bücher können nur von Studierenden und Mitarbeitenden der Humboldt-Universität entliehen werden.
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Zeitschriftenauslage (1. OG): Dort werden aktuelle, ungebundene Zeitschriftenhefte ausgelegt, ethnologische Zeitschriften erkennen Sie am Signaturanfang mit den Buchstaben LA. Zeitschriften sind generell nicht ausleihbar. Viele Zeitschriften sind auch nur als reine elektronische Versionen verfügbar. Im HU-Netz haben Sie darauf vollen Zugriff. Dazu nutzen Sie entweder die Campusrechner oder die Computer in der Universitätsbibliothek und melden sich dort an. Ebenfalls können HU-Angehörige von überall per Fernzugang (VPN) ins HU-Netz gelangen und so diese Ressourcen nutzen.
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Gebundene Zeitschriften (2. OG, Bereich B): Hier stehen die zurückliegenden Jahrgänge der laufenden Zeitschriften sowie Jahrgänge nicht mehr erscheinenden Zeitschriften, ebenfalls mit dem Signaturanfang LA. Zeitschriften sind generell nicht ausleihbar.
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RVK-Bestand Ethnologie (3. OG, Bereiche B und C): Der wachsende Bücherbestand bestehend aus Monographien, Sammelbänden und Bibliographien ist nach der Regensburger Verbundklassifikation (RVK) aufgestellt und erkennbar an den Signaturen, die mit LB oder LC beginnen. Eine Übersicht über die Bedeutung der einzelnen Systemstellen (z. B. LB 30000) finden Sie auf der Webseite der Regensburger Verbundklassifikation. Dieser Bestand ist der zentrale Standort für ethnologische Literatur. Sofern nichts anderes auf oder im Buch vermerkt ist, kann dieser Bestand entliehen werden.
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Volkskundlicher Bestand der Akademie der Wissenschaften (5. OG, Bereich F): Dieser historisch interessante, überwiegend volkskundliche Bestand deckt Forschung bis 1989 ab, enthält auch viele osteuropäische Studien und ist überwiegend ausleihbar.
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Historische und wissenschaftliche Sondersammlungen - (6. OG, Forschungslesesaal): Im Forschungslesesaal werden seltene und sehr alte Werke ausgegeben, zudem befinden sich hier Teile der Gelehrtenbibliotheken der Volkskundler Adolf Spamer und Johannes Bolte sowie der Nachlass des Freiburger Professors Lutz Röhrich. Alle hier ausgegebenen Werke sind nicht entleihbar.
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NC-Bestand (7. OG): Es gibt ethnologische Literatur, die zu einer Zeit angeschafft wurde, als die Zentralbibliothek noch keinen Freihandbestand hatte und die deshalb im so genannten Numerus Currens-Bestand versteckt ist. Diese Bände tragen alle Signaturen, die aus einer Jahreszahl, einem Buchstaben von A bis D und einer laufenden Nummer zusammengesetzt sind (z. B. 2003 A 3285). An den Signaturen kann man die inhaltliche Ausrichtung nicht erkennen, diese Literatur kann daher sinnvoll nur über die Kataloge recherchiert werden. Mittelfristig wird ein Teil dieser Werke ebenfalls nach RVK umgearbeitet. Die neueren NC-Bestände (ab dem Zugangsjahr 1978) sind häufig entleihbar. Ältere und schützenswerte NC-Bestände müssen oft aus den geschlossenen Magazinen bestellt werden und können teilweise nur im Forschungslesesaal eingesehen werden.
Einige dieser Bestände werden ihre Standorte im Laufe der Zeit durch Umarbeitungen oder Verlagerungen möglicherweise ändern, eine grundsätzliche Verteilung auf mehrere Standorte wird aber bleiben. Für viele Themengebiete der ethnologischen Forschung lohnt sich ohnehin auch ein Blick in die Nachbardisziplinen. In der Soziologie, der Geschichte oder den Kulturwissenschaften finden sich beispielsweise viele Werke, die auch für ethnologische Themen geeignet sind. Es kann auch vorkommen, dass Bücher im ethnologischen Bestand ausgeliehen sind, die bei anderen Fächern noch stehen. Der große Bücherbestand bietet also wesentlich mehr Möglichkeiten und sollte in seiner ganzen Vielfalt genutzt werden.