Publikationsfonds Bücher

Der Publikationsfonds für Open-Access-Bücher ermöglicht die (Teil-)Finanzierung von Publikationskosten für bislang unveröffentlichte Open-Access-Monografien und Open-Access-Sammelbände (u.U. auch Sonderhefte von Zeitschriften). Einzelne Beiträge in Sammelbänden sind nicht förderfähig. Förderfähig sind nur Kosten/Gebühren (Book Processing Charges, BPCs), die für die Herstellung der digitalen Version der Publikation anfallen (u.a. auch für Satz, Layout, Lektorat, Korrektorat), jedoch nur wenn der Verlag die Leistungen, die mit den Kosten/Gebühren verbunden sind, transparent darstellt. Die Kombination unserer Förderung mit anderen Förderungen und Mittel ist möglich.

Die Förderung erfolgt nach einem Förder-Plus-Modell. Die Fördersumme beträgt bis zu 5.000 € (inklusive MwSt.) bei Einhalten der regulären, obligatorischen Förderbedingungen. Eine höhere Fördersumme ist nur bei Erfüllung weiterer, optionaler Förderbedingungen schrittweise möglich (siehe unten).

Förderlogo der Deutschen Forschungsgmeinschaft

Der Publikationsfonds wurde 2019 aus Sondermitteln eingerichtet und wird von der Universitätsbibliothek verwaltet. Zusätzlich stehen Fördermittel der DFG aus dem Förderprogramm Open-Access-Publikationskosten zur Verfügung, mit denen Open-Access-Buchpublikationen aus DFG-geförderten Projekten unterstützt werden können. Die Entscheidung über eine Förderung und die jeweilige Förderhöhe obliegt der Universitätsbibliothek.

Ablauf

Notwendige Dokumente

  • Verlagsangebot (vgl. Leistungsdarstellung)
  • Publikationsvertrag oder Vertragsentwurf (vgl. insbesondere Rechte und Lizenz)
  • bei Dissertationen: (Zwischen-)Zeugnis oder ähnlicher Nachweis, aus dem die Gesamtbewertung deutlich wird
  • Nachweis der Zugehörigkeit zur Humboldt-Universität zu Berlin (Link zum ZIS-Eintrag, Link zur Mitarbeiterseite, Auszug aus Arbeitsvertrag, oder ähnliches)

1. Kontaktaufnahme mit dem Publikationsfonds

Nehmen Sie möglichst früh Kontakt zu uns auf und geben uns grundlegende Informationen zu Ihrem Publikationsprojekt, wie Thema/Titel, Art (Monografie/Sammelband), Ko-Autor:innen / Mit-Herausgeber:innen, Umfang, evtl. wie viele Bilder, Entstehungshintergrund (z.B. Projekt, Dissertation), vorhandene Publikationsmittel etc.

Es wird empfohlen, für Ihre Publikation Angebote von verschiedenen Verlagen einzuholen, um Preise und Leistungen besser vergleichen zu können. Die Preis- und Leistungsunterschiede verschiedener Verlage sind teils erheblich.

Antworten auf einige häufige Fragen zur Förderung aus dem Publikationsfonds finden Sie in unseren FAQ.

2. Unverbindliche Vorabprüfung auf Förderfähigkeit

Bereits vor Antragstellung können Sie uns die notwendigen Dokumente zur unverbindlichen Einschätzung der Förderfähigkeit zusenden. Häufig sind Anpassungen sowohl des Verlagsangebots als auch des Vertrags notwendig, um die Förderfähigkeit herzustellen. Hierzu beraten wir Sie gerne individuell.

Wir raten Ihnen grundsätzlich dazu, einen Vertrag mit einem Verlag erst nach Abklärung der Erfüllung der Förderbedingungen zu schließen. Ein vorzeitiger Vertragsschluss kann einen effektiven Ausschluss von der Förderung bedeuten, weil Förderbedingungen nicht mehr erfüllbar sind und kein Verhandlungsspielraum gegenüber dem Verlag besteht.

3. Antrag

Sie können den Antrag zu jeder Zeit und in jeder Phase des Publikationsprozesses stellen (für das Antragsformular, siehe unten). Es empfiehlt sich allerdings, zunächst die Förderfähigkeit anhand des Verlagsangebots und des Vertragsentwurfs mit uns abzuklären.

Wenn alle notwendigen Dokumente und Informationen vorhanden sind, beträgt die Dauer der Antragsbearbeitung etwa zwei Wochen. Eine Förderzusage gilt für einen Zeitraum von 12 Monaten.

4. Publikation und Rechnungsbegleichung

Zum Abschluss der Förderung senden Sie uns – vor Druckfreigabe und Publikationsfinalisierung – die Titelei inklusive Impressumsseite zur Abnahme zu. Wir überprüfen insbesondere die korrekte Darstellung der Rechtsinhaberschaft, der Creative-Commons-Lizenz, des Förderhinweises sowie der Affiliationsangabe. Erst danach kann die Rechnungsbegleichung über die zugesagte Fördersumme erfolgen.

Der Verlag sollte für die von uns zugesagte Summe eine eigene Rechnung erstellen, also ggf. die Gesamtrechnung splitten. Aus der Rechnung muss hervorgehen, um welche Publikation und entsprechenden Leistungen es sich handelt.

Insofern gedruckte Exemplare erscheinen, stellen die Antragstellenden der Universitätsbibliothek ein Printexemplar kostenfrei zur Verfügung; die Zusendung kann auch direkt durch den Verlag erfolgen. Dies entfällt bei Monografien, die ohnehin bei der Hochschulschriftenstelle abgeliefert werden müssen.

Alle geförderten Publikationen werden online aufgeführt und zusätzlich zur Veröffentlichung durch den Verlag auch auf dem edoc-Server (Open-Access-Publikationsserver der Humboldt-Universität zu Berlin) dauerhaft archiviert und online zugänglich gemacht.

Förderbedingungen

Die Förderbedingungen orientieren sich an den Qualitätsstandards für Open-Access-Bücher der Arbeitsgemeinschaft Universitätsverlage. Die Einhaltung der Förderbedingungen sowie die Klärung dieser mit dem Verlag ist durch die Antragsteller:innen sicherzustellen.

Checkliste (Piktogramm)Förderbedingungen als Checkliste (PDF, DE)

Checkliste (Piktogramm)Funding conditions as a check list (PDF, EN)

Voraussetzungen für die Antragstellung

  • Sie sind Autor:in und/oder Herausgeber:in der geplanten, bislang unveröffentlichten Publikation (Open-Access-Monografie oder Open-Access-Sammelband).
  • Sie sind Mitglied oder ehemaliges Mitglied der Humboldt-Universität zu Berlin und die der geplanten Publikation zugrundeliegende Forschungsleistung ist hauptsächlich zur Zeit der Mitgliedschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin entstanden. (Die Mitgliedschaft wird gemäß § 43 Berliner Hochschulgesetz definiert.)
  • Sie haben aus diesem Publikationsfonds in den letzten 12 Monaten keine Förderzusage erhalten und es liegt keine offene Förderzusage an Sie vor.
  • bei Monografien, die auf einer Dissertation basieren: Die Dissertation ist an der Humboldt-Universität zu Berlin entstanden und wurde mit summa cum laude oder magna cum laude bewertet.

Open-Access-Stellung

  • Der Zugang zur digitalen Version der Publikation erfolgt unmittelbar mit Erscheinen frei und öffentlich, ohne finanzielle, rechtliche oder technische Barrieren. Eine eventuell erscheinende Druckausgabe wird nicht vor der digitalen Version veröffentlicht/vertrieben (sondern höchstens zeitgleich oder danach).
  • Die Veröffentlichung wird in allen Formaten und Ausgaben eindeutig als Open-Access-Publikation gekennzeichnet. Dies umfasst auch die Angabe der Creative-Commons-Lizenz (siehe Rechte und Lizenz) in allen Formaten und Ausgaben.
  • Die Open-Access-Version der Veröffentlichung wird auf der Webseite oder Publikationsplattform des Verlags zugänglich gemacht, ggf. zusammen mit zusätzlich angebotenen kostenpflichtigen Versionen. Dabei wird die Open-Access-Version vom Verlag mindestens in gleicher Weise angeboten und beworben und nicht nachteilig oder nachrangig behandelt.
  • Der Verlag veröffentlicht die digitale Version der Publikation ohne das Einfügen von Wasserzeichen sowie ohne beim Herunterladen eingefügten Wasserzeichen, Stempeln oder Markierungen. (Kann der Verlag dies nicht gewährleisten, stellt er der Universitätsbibliothek die digitale Version ohne solche Wasserzeichen, Stempel oder Markierungen separat zur Verfügung.)
  • optional (für höhere Förderung): Erfolgt die Veröffentlichung der digitalen Version der Publikation als PDF, entspricht diese dem PDF/A-Standard.
  • optional (für höhere Förderung): Die Publikation wird in einem weiteren digitalen Format veröffentlicht (bspw. EPUB, HTML).
  • optional (für höhere Förderung): Die Publikation wird über OAPEN bereitgestellt.
  • optional (für höhere Förderung): Der Verlag sichert die Langzeitarchivierung der Publikation über einen entsprechend zertifizierten Dienst wie CLOCKKS oder Portico.
  • optional (für höhere Förderung): Falls Forschungsdaten und andere zusätzliche Materialien zur Publikation veröffentlicht werden, werden diese auf einem geeigneten Repositorium archiviert und in der Publikation über persistente Identifikatoren verlinkt. Die Veröffentlichung von Forschungsdaten orientiert sich an den FAIR-Prinzipien und erfolgt nach Möglichkeit open access.

Metadaten

  • Die Metadaten enthalten mindestens: Titel, ggf. Zusatztitel, Autor:innen (inklusive ORCID iD), Herausgeber:innen (inklusive ORCID iD), Lizenzinformationen, Publikationsdatum, herausgebende Körperschaft (z.B. Verlag oder Publikationsdienst), persistenter Identifikator (bevorzugt DOI), ISBN. Bei Periodika wie Reihen oder Jahrbüchern sind zudem Periodikatitel, Bandnummer und ISSN erforderlich.
  • Die Publikation erhält einen persistenten Identifikator, bevorzugt einen DOI. Andere mögliche Identifier sind URN, EPIC, ARK oder Handle.
  • Die Veröffentlichung wird vom Verlag im Directory of Open Access Books (DOAB) nachgewiesen.
  • optional (für höhere Förderung): In sich geschlossene Untereinheiten eines Werkes (wie einzelne Beiträge in Sammelbänden) erhalten jeweils einen eigenen persistenten Identifikator, um die Zitierfähigkeit der Untereinheiten zu gewährleisten.
  • optional (für höhere Förderung): Der Verlag macht die Metadaten der Publikation über Crossref oder DataCite abrufbar.

Leistungsdarstellung

  • Das Angebot des Verlags stellt die einzelnen Leistungen, die mit der Zahlung der Publikationsgebühren verbunden sind, transparent dar.
  • Das Angebot sieht die Publikation einer digitalen Open-Access-Veröffentlichung vor. (Die Herstellung und Veröffentlichung einer parallelen Printausgabe ist damit nicht ausgeschlossen. Entsprechend können druckbezogene Kosten auch im Angebot aufgeführt sein. Allerdings darf das Angebot nicht primär von einer Printpublikation ausgehen und dann zusätzliche Gebühren für die digitale Version bzw. die Open-Access-Stellung veranschlagen.)
  • Die Maßnahmen des Verlages zur Qualitätssicherung sind beschrieben. (Die Maßnahmen zur inhaltlichen Qualitätssicherung der Publikation werden von den Antragstellenden im Antrag beschrieben.)

Rechte und Lizenz

  • Autor:innen und Herausgeber:innen räumen dem Verlag einfache/nicht-exklusive – statt ausschließliche/exklusive – Nutzungsrechte ein. (Sie behalten damit das Recht, ihre Publikation oder Teile davon auch an anderer Stelle zu veröffentlichen.)
  • Die Publikation wird unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY 4.0 veröffentlicht, um Open-Access-konforme Nachnutzungsmöglichkeiten sicherzustellen. Andere, einschränkendere Lizenzen sind nur in begründeten Ausnahmefällen möglich und können mit einer Reduzierung der Fördersumme einhergehen. (mehr Informationen zu Lizenzen)
  • Die Lizenz wird sowohl in der digitalen als auch in der Printversion im Impressum benannt, verlinkt und die entsprechende Lizenzgrafik eingebunden.
  • Es ist sichergestellt, dass Abbildungen und andere Inhalte, die unter Rechten Dritter stehen, nicht der Creative-Commons-Lizenz der Gesamtpublikation entgegenstehen.

Affiliation und Förderhinweis

  • Die Zugehörigkeit der Autor:innen bzw. Herausgeber:innen zur Humboldt-Universität zu Berlin muss in der Veröffentlichung deutlich erkennbar sein. Dabei ist die Affiliationsrichtlinie zu beachten.
  • Die geförderte Publikation muss auf der Impressumsseite einen Hinweis auf die Förderung mit Mitteln aus dem Publikationsfonds der Humboldt-Universität zu Berlin enthalten.

Antragstellung

Bitte beachten Sie vor einer Antragstellung die oben aufgeführten Hinweise zum Ablauf sowie die Förderbedingungen.

Formular (Piktogramm)Antrag auf Förderung aus dem Publikationsfonds für Open-Access-Bücher

Transparenz

Die bisher aus dem Publikationsfonds geförderten Publikationen finden Sie nach Veröffentlichung auch auf dem edoc-Server, dem Open-Access-Publikationsserver der Humboldt-Universität zu Berlin.

Die für die Finanzierung angefallenen Kosten werden jeweils nach Abschluss des Jahres auf der Plattform der Initiative Open APC für jedes einzelne Buch dokumentiert. Dort teilen Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen ihre Ausgaben für Open-Access-Publikationsgebühren als offene und visuell aufbereitete Daten. Dadurch lassen sich erstmalig die Förderungen der deutschen Wissenschaftseinrichtungen für Open-Access-Veröffentlichungen transparent und vergleichbar darlegen. Dies erlaubt es der Wissenschaft und der Gesellschaft, sich an der öffentlichen Diskussion über den Wandel des wissenschaftlichen Publizierens im Kontext der Open-Access-Transformation zu beteiligen.

Kosten nach Verlagen – institutionsübergreifend (via Open APC)

Die insgesamt, institutionsübergreifend gemeldeten und nach Verlagen aufgeschlüsselten Publikationskosten (Book Processing Charges, BPCs) können einen Eindruck über die im Durschnitt bei verschiedenen Verlagen anfallenden Publikationskosten für Open-Access-Bücher geben (siehe Spalte Mean BPC). Mit einem Klick auf Mean BPC unter der Visualisierung können sie die Datenanzeige entsprechend fokussieren. 

Kosten nach Titeln – institutionsspezifisch (via Open APC)

Bei den hier für die aus unserem Publikationsfonds geförderten Titel dargestellten Beträgen handelt es sich um die ingesamt für die Publikation des jeweiligen Open-Access-Buches angefallenen Publikationskosten (Book Processing Charges, BPCs), nicht die von uns geförderten Kosten. Informationen zu den von uns geförderten Teilkosten der einzelnen Publikationen sowie zur Förderhöchstsumme können daher aus den Daten nicht abgeleitet werden.