Das Haeberle-Hirschfeld-Archiv für Sexualwissenschaft wurde am 14. Januar 2004 - zu diesem Zeitpunkt: Magnus-Hirschfeld-Archiv für Sexualwissenschaft - von der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin übernommen.
Der historische Bestand der Universitätsbibliothek an sexualwissenschaftlicher Literatur, der durch die Pflichtexemplarabgabe (1825-1972) für die Region Berlin/Brandenburg die relevante Literatur enthält, wird durch den Bestand des Haeberle-Hirschfeld-Archivs für Sexualwissenschaft ergänzt sowie aktuell fortgeführt. Den historischen Bestand finden Sie derzeit noch im systematischen Zettel- sowie alphabetischen Bandkatalog im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum. Die Bestellung der noch nicht im Online-Katalog enthaltenen Titel erfolgt über die Altbestandsbestellung (s. FAQ zum Online-Katalog, 7. Frage).
Am 1. März 1994 gründete Prof. Erwin J. Haeberle das Archiv für Sexualwissenschaft. Darin wurden seine Privatbibliothek und Sammlungen erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es enthält Bücher, historische Originaldokumente und Fotografien von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen, die einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Sexualwissenschaft geleistet haben, darunter Magnus Hirschfeld, Iwan Bloch, Max Marcuse, Auguste Forel, Harry Benjamin, Ernst Gräfenberg, René Guyon, Ludwig Levy-Lenz, Herbert Lewandowski, Albert Moll, Bernhard Schapiro, Eugen Steinach und Felix Theilhaber.
Der Schriftgutbestand ist in Bearbeitung und noch nicht verzeichnet. Nur kleine Teile sind auf Anfrage benutzbar. Der Druckgutbestand ist weitgehend verzeichnet und regulär in den Forschungslesesaal bestellbar.
Sexualwissenschaftliche Zeitschriften, Graue Literatur und andere Materialien zur Geschichte und gegenwärtigen Forschung zur Geschlechtlichkeit und Sexualität sind gleichfalls enthalten. Sammlungen von Privatpersonen sowie das Archiv der Bundesvereinigung für Sadomasochismus e.V. (BVSM) ergänzen den Bestand des HHA.
Das Archiv für Sexualwissenschaft sieht sich in der Tradition der in Berlin entstandenen deutschen Sexualwissenschaft, insbesondere des ersten im Jahre 1919 von Magnus Hirschfeld (1868-1935) gegründeten "Instituts für Sexualwissenschaft", mit dessen Zerstörung durch die Nationalsozialisten 1933 die Anfänge der Sexualwissenschaft in Europa ein vorläufiges Ende fanden. Es erhielt aus diesem Grund den Namen "Magnus-Hirschfeld-Archiv". Seit dem 30.3.2006 trägt es den Namen "Haeberle-Hirschfeld-Archiv für Sexualwissenschaft".