150. Geburtstag von Bertrand Russell

Bertrand Russell (18. Mai 1872 - 2. Februar 1970) gilt als einer der Väter der Analytischen Philosophie und wurde 1950 für seine vielfältigen philosophischen und gesellschaftspolitischen Schriften mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

Neben seiner wissenschaftlichen Laufbahn setze er sich als Aktivist für verschiedenste gesellschaftliche Themen ein – u. a. wandte er sich gegen Aufrüstung und engagierte sich für das Frauenwahlrecht und soziale Gerechtigkeit.

Anlässlich des 150. Geburtstages Bertrand Russells werfen wir einen Blick auf Archivgut zum berühmten Mathematiker und Philosophen im Universitätsarchiv der Humboldt-Universität.

Es ist zunächst ein Eintrag im Matrikelbuch des 85. Rektorats (1894/95) zu nennen. Nachdem Bertrand Russell in Cambridge Mathematik und Philosophie studiert hatte, immatrikulierte er sich am 24.01.1895 unter der Matrikelnummer 2136/85 an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität.

Welche Vorlesungen gehört wurden und ob Russell überhaupt Lehrveranstaltungen besucht hat, lässt sich anhand der überlieferten Quellen nicht sagen. Aus dem Matrikelbuch geht aber hervor, dass er am 02. Juli 1895 wegen „Unfleiß“ wieder aus der Liste der Studierenden gelöscht wurde.

Neben der Eintragung im Matrikelbuch lassen sich auch im Bestand „Studentenakten“ einige Unterlagen finden. Diese Dokumente wurden für die Immatrikulation bei der Universität eingereicht und von Russell vor seiner Abreise aus Berlin scheinbar nicht wieder abgeholt. Da kein Abgangszeugnis ausgestellt wurde, erfolgte auch keine sonst übliche Übersendung dieser Papiere mit dem Zeugnis.

Neben einem Reisepass und einem Zeugnis der University of Cambridge haben sich u.a. auch die Genehmigung der nachträglichen Immatrikulation, als Antwort auf Russells Vorsprechen beim Universitätskuratorium am 24. Januar 1895 erhalten.