250. Todestag von Ludwig Feuerbach

Anlässlich des 250. Todestages des Philosophen und Anthropologen Ludwig Feuerbach (1804-1872) werfen wir einen Blick auf dessen Studium in Berlin und die dazu erhaltenen Quellen im Universitätsarchiv.

Feuerbach hat 1823 ein Studium der Theologie in Heidelberg aufgenommen, dieses aber rasch abgebrochen und sich bereits im Sommersemester 1824 an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität immatrikuliert.

Im Matrikelbuch des 1.-16. Rektorats (1810-1826) findet sich sein handschriftlicher Eintrag unter der Matrikelnummer 594/14. Aus diesem geht u.a. hervor, dass er sich am 28. Juli 1824 zunächst an der Theologischen Fakultät einschrieb und später zur Philosophischen Fakultät wechselte.

Dem im Universitätsarchiv überlieferten Entwurf des Abgangszeugnisses kann man entnehmen, dass sich Feuerbach „bis zum 11. April 1825 der Theologie von letztgenannten Zeitpunkte ab jedoch der Philosophie beflissen hat“.

In dem Vorgang findet sich auch der „Anmeldungsbogen“, der eine Übersicht der besuchten Vorlesungen enthält.

Hier zeigt sich Feuerbachs besonderes Interesse für die Philosophie Hegels. So besuchte er alle zu dieser Zeit angebotenen Vorlesungen des berühmten Philosophen, die Vorlesung „Logik und Metaphysik“ sogar zweimal.

Neben diesen Lehrveranstaltungen hörte er aber auch u.a. Vorlesungen des Kirchenhistorikers August Neander, des Germanisten Friedrich Heinrich von der Hagen, des Physikers Paul Erman und des Theologen Friedrich Bleek.

Eine Vorlesung Schleiermachers zu den Paulinischen Briefen ist ebenfalls auf dem Anmeldungsbogen vermerkt, wurde aber durchgestrichen. Mutmaßlich wurde der Besuch der Vorlesung vorzeitig abgebrochen. Feuerbach selbst bemerkte dazu später: „Ich hörte Schleiermacher und Neander, aber ich konnte es nur eine kurze Zeit bei ihnen aushalten.“ (Feuerbach, Ludwig an Noack, Ludwig, 23.06.1846, zitiert nach: Schuffenhauer, Werner (Hrsg.): Ludwig Feuerbach. Gesammelte Werke. Teil 19: Briefwechsel 3 (1845.1852), Berlin 1993, S. 67ff.)

Ludwig Feuerbach ist am 22. April 1826 „rite abgegangen“ und setzte sein Studium an der Universität Erlangen fort.