Viel zu früh am Morgen des 20. Oktober 2010 startete unsere alljährliche Ausflugsfahrt in eine andere Bibliothek. In diesem Jahr führte unser Weg in die Bibliothek des Umweltbundesamtes in Dessau. Dank einer unturbulenten Anreise waren wir pünktlich vor Ort und wurden freundlich von Herrn Olesch, dem dortigen Ausbildungsleiter, begrüßt.
Foto: Karin Freyer
Wir starteten dann auch sogleich mit der Besichtigung der Bibliothek. Die Fachbibliothek des Umweltbundesamtes ist die größte Umweltbibliothek Europas. Sie sammelt Literatur zum Thema Umwelt und stellt sie hauptsächlich den Mitarbeitern des Umweltbundesamtes zur Verfügung. Die Monographien und Zeitschriften sind aber auch der Öffentlichkeit zugänglich. Zum Bestand der Fachbibliothek gehören auch Sondersammlungen, wie die Sammlung Erhard und eine Sammlung umweltbezogener Kinder- und Jugendliteratur. Mit den anderen Standorten in Berlin, Bad Elster und Langen umfasst der Bestand der Bibliothek insgesamt rund 500.000 Medien.
Auch architektonisch war die Bibliothek sehr beeindruckend. Der 2005 eröffnete Neubau wurde geschickt mit einer aufwendig umgestalteten historischen Fabrikhalle kombiniert, sodass unter anderem kleine Balkone integriert werden konnten. Das Gebäude, das neben der Bibliothek natürlich auch den „Rest“ des Umweltbundesamtes beherbergt, liegt sanft geschwungenen in der Landschaft und ist durch eine Holz-Glasfassade, die in einem breiten Farbspektrum gehalten ist, besonders markant (mehr dazu hier).
Foto: Karin Freyer
Im Anschluss an die Führung durch die Bibliothek begleiteten uns die Azubis des Amtes ein Stück durch die Stadt und zeigten uns, wo man am besten zu Mittag essen konnte. Gerne haben wir diesen Tipp angenommen und zusammen gegessen. Aufgrund diverser "Meinungsverschiedenheiten" bezüglich der Nachmittagsgestaltung trennten wir uns dann allerdings in verschiedene Gruppen auf. Während die einen das Bauhaus besichtigten, durchwanderten andere die Innenstadt Dessaus und nahmen die Cafés unter die Lupe.
Nachdem sich alle wieder pünktlich am Bahnhof eingefunden hatten, begann die Irrfahrt nach Berlin. Anstatt eines kurzen Aufenthaltes in Bitterfeld und einer zügigen Weiterfahrt, standen wir nun planlos auf dem Bahnsteig und überlegten fieberhaft nach anderen Rückfahrtmöglichkeiten. Nach zweistündiger Verspätung und vielerlei Umsteigerei waren alle froh, endlich wieder in Berlin zu sein.