Die Humboldt-Universität digitalisiert bis zum Oktober 2022 voraussichtlich rund 75.000 Objekte, Archivalien, Bildquellen und Drucke aus den Lehr- und Wissenschaftssammlungen der Universität.
Im Humboldt-Labor, der im Juli 2021 eröffneten Ausstellungsfläche der HU im Berliner Stadtschloss, trägt die HU zum kulturellen Dialog bei, fördert den Austausch zwischen Gesellschaft und Wissenschaft und ermöglicht Einblicke in Wissenschaftsprozesse.
„Sudan-Tagebuch 8.1.–27.4.1960“, geführt von Ursula Hintze
© Humboldt-Universität zu Berlin, Sudanarchäologische Sammlung & Archiv, Foto: Antonia Weiße
Die wissenschaftlichen Sammlungen der HU, die in Lehre und Forschung entstanden und gewachsen sind, spielen in der aktuellen Ausstellung „Nach der Natur“ eine Schlüsselrolle. Das Digitalisierungsvorhaben lässt die Sammlungskontexte der Exponate sichtbar werden, die im Humboldt-Labor ausgestellt sind.
Neben der HU sind die Staatlichen Museen zu Berlin (Preußischer Kulturbesitz) und die Stiftung Stadtmuseum Berlin, die ebenfalls im Humboldt-Forum präsent sind, in das Projekt involviert. Indem Sammlungsdaten digitalisiert und veröffentlicht werden, wird eine Grundlage für die Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe und den damit einhergehenden Fragen nach Provenienz, Objektgeschichte und Unrechtskontexten geschaffen.
Die ausgewählten Universitätsbestände gehören zu verschiedenen Disziplinen von der Physik, Geologie und Ethnologie über die Rehabilitationswissenschaft bis zur Kulturwissenschaft. Vielfältige Quellen wie Karten, Archiv- und Nachlassmaterialien, Bücher, Kristallmodelle sowie verschiedene Bild- und Fotobestände werden erfasst, geordnet und digitalisiert.
Drei Bestände gehören zur Universitätsbibliothek: eine Auswahl von Karten aus der „Historischen Geographischen Sammlung“, ein Ausschnitt der Bibliothek von Jacob und Wilhelm Grimm und die umfangreiche Korrespondenz des Literaturübersetzers Janheinz Jahn.
Unter den wissenschaftlichen Sammlungen sind involviert
Das kooperative Projekt MDVOS (Maßnahme zur Digitalisierung und Visualisierung von objektbezogenen
Sammlungsdaten im Humboldt Forum) dient dem Aufbau der digitalen Plattform „Sammlungen Online“, auf der sich das Humboldt-Forum präsentiert. Das Vorhaben wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien unterstützt.
Erste Daten, insbesondere Exponate der Ausstellungen, können dort bereits erkundet werden.
Die Digitalisierung der Sammlungsbestände der HU wird durch die Universitätsbibliothek (UB) koordiniert und geleitet. In enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Sammlungen der HU sowie dem Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) werden die ausgewählten Einheiten inventarisiert, katalogisiert und ggf. im Vorfeld restauriert. Die Digitalisate werden für wissenschaftliche Fragen, Lehre und Kommunikation zur Verfügung gestellt und möglichst umfassend veröffentlicht, unter Beachtung der rechtlichen oder kulturethischen Aspekte.
Projektleitung
Dr. Yong-Mi Rauch
yong-mi.rauch@ub.hu-berlin.de
Sabine Tschorn – Koordination
sabine.tschorn@ub.hu-berlin.de
Projektteam
Carolin Augustin – Inventarisierung, Struktur- und Metadatenerfassung
carolin.augustin@hu-berlin.de
Heather Foster – Inventarisierung, Struktur- und Metadatenerfassung
heather.forster@hu-berlin.de
https://sammlungenonline.humboldtforum.org/de
https://www.humboldt-labor.de