Eine öffentliche Diskussions- und Workshop-Veranstaltung am 12. und 13. Mai 2017
im Auditorium des Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrums, Geschwister-Scholl-Str. 1 – 3, 10117 Berlin
Armut, Klimawandel, Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung u.a. gehören zu den Problemen, die nur global gelöst werden können. Vergleichbares gilt für die Erhaltung und Weiterentwicklung wirtschaftlicher Prosperität als Voraussetzung für gesellschaftlichen Konsens, soziale Versorgung, kulturelle Vielfalt und Wohlstand. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen haben „Research“ und „Education“ eine Schlüsselfunktion. Dies führt zu deutlich zunehmenden Bedarfen, an der globalen Wissensentwicklung zu partizipieren – mit der Folge einer umfassenden Transformation der Gewinnung und Verbreitung von Wissen.
Als Treiber dieser Entwicklung wird oftmals und meistens ausschließlich die Digitalisierung der Forschungs- und Lehrprozesse erkannt. Tatsächlich aber greift die Digitalisierung nur dort, wo sie zur Transformation der Wissensentwicklung nutzbringend beiträgt. Wo dies nicht gelingt, kommen weiterhin analoge (gedruckte) Formate für die Gewinnung und Verbreitung von Wissen zum Zuge. Dies hat zur Folge, dass sich analoge und digitale Wissenspräsentationen wechselseitig beeinflussen und bedingen. Außerdem zeigt sich bei genauer Betrachtung, dass sich so etwas wie eine Wiederkehr des Analogen auf einer anderen Ebene ereignet.
Angesichts veränderter Anforderungen an die Zugänglichkeit von Wissen stellen sich folgende Fragen:
- Welche Potentiale umfasst die „conditio humana“ bei der Aneignung von Wissen und der Nutzung medialer Wissenspräsentationen?
- Können globale Wissensangebote mit Offenheit, Standardisierung und Transparenz zur weltweiten Wissensteilhabe besser beitragen als regionale Wissenskulturen?
- Werden die traditionellen Player der Gewinnung und Verbreitung von Wissen durch etablierte Research-Communites und Knowledge-Crowds ersetzt?
- Welchen Stellenwert haben analoge und digitale Medienformate im Zuge des Wandels der Wissensproduktion und -vermittlung?
- Hält die auf einer dichotomischen Gegenüberstellung von "analog" und "digital" beruhende These von der Ablösung des Analogen durch das Digitale eigentlich einer kritischen Überprüfung stand?
Zielgruppe
Mit diesen und weiteren Fragen, die das Thema umfasst, wendet sich die Veranstaltung an „Digital Natives“, die mit dem Internet und den neuen Medien groß wurden, wie auch an „Digital Immigrants“, die sich dem digitalen Wandel gestellt haben und weiterhin stellen.
Veranstaltungsformat
Aus ihren unterschiedlichen Perspektiven heraus werden folgende Speaker am 1. Tag der Veranstaltung (12. Mai 2017) sich mit jeweils 20-minütigen Präsentationen positionieren; dabei erörtern jeweils zwei Speaker dasselbe Thema aus kontroversen Perspektiven heraus (Speaker-Duo). Im Anschluss an die beiden Präsentationen findet jeweils eine 10-minütige Kurzdiskussion zwischen den beiden Speakern statt, an der sich das Publikum beteiligen kann. Am 2. Tag der Veranstaltung (13. Mai 2017) sollen zu den Themen der Speaker-Duos auf vier Breakout-Sessions erörtert werden. Die Breakout-Sessions finden im Auditorium des Grimm-Zentrums sowie in weiteren Räumen des Gebäudes statt. Zum Abschluss der Veranstaltung findet eine einstündige Podiumsdiskussion mit allen Speakern im Auditorium statt.
Speaker-DUO: Wissen ohne Nichtwissen?
- John-Dylan HAYNES - Charité - Universitätsmedizin, Berlin; Chair for Theory and Analysis of Large Scale Brain Signals; Director of Berlin Center for Advanced Neuroimaging - Bernstein Center for Computational Neuroscience,
- Walther Christoph ZIMMERLI - Honorarprofessor "Mind and Technology" an der Humboldt Universität zu Berlin und ehemaliger Präsident der BTU Cottbus.
Speaker-Duo: Wikipedia ohne Bildung?
- Jan-Hendrik OLBERTZ – Erziehungswissenschaftler und ehemaliger Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin,
- Christian RICKERTS - Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe
Speaker-DUO: Architektur ohne Gebäude?
- Gerd GRASSHOFF - Professor für Wissenschaftsgeschichte der Antike und Direktor des Exzellenz-Clusters TOPOI,
- Dominik LENGYEL – Architekt und Architekturprofessor an der BTU Cottbus-Senftenberg sowie Mitglied im Exzellenz-Cluster TOPOI.
Speaker-Duo: Bibliotheken ohne Bücher?
- Andreas DEGKWITZ - Direktor der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin und Honorarprofessor im Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam,
- Gabriele METZLER - Dekanin der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität und Historikerin.
Hier finden Sie das ausführliche Veranstaltungsprogramm auf der Webseite.
Zum Download des Veranstaltungsprogramms.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Zur Anmeldung klicken Sie hier oder senden Sie uns eine E-Mail mit dem Betreff Anmeldung Global Village sowie Ihrem Namen und Ihrer Institution an ub.pr@ub.hu-berlin.de.
Veranstalter sind Prof. Dr. Andreas Degkwitz und Prof. Dr. Walther C. Zimmerli (Humboldt-Universtität zu Berlin).