Open Science Forum 2018

Open Science Forum an der Humboldt-Universität zu Berlin am 23.01.2018 im Auditorium des Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrums.

Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur und die Berliner Open-Access-Strategie

Computer und Internet verändern das wissenschaftliche Arbeiten in Forschung, Lehre und Studium. Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten der Generierung und Verarbeitung von Daten und ermöglicht neue Formen der Veröffentlichung und Verbreitung von Forschungsergebnissen. Voraussetzung dafür sind Infrastrukturservices und Werkzeuge, die wesentlicher Bestandteil der Arbeitsumgebungen sind.

Die technischen Möglichkeiten der Nachnutzung und Verfügbarmachung digitaler Daten und Veröffentlichungen verändern auch die etablierten Kulturen der Kollaboration und Zusammenarbeit in Forschung und Lehre. Das ist die Motivation von „Open Science“ oder „Offener Wissenschaft“, die von Open Access, Open Data und Open Source geprägt ist. Damit erweist sich „Open Science“ als Weiterentwicklung des Wissenschaftssystems unter digitalen Vorzeichen.

Um diese Entwicklung auf nationaler Ebene zu begleiten und voranzutreiben, wurde von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) auf der Grundlage einer Empfehlung des Wissenschaftsrates im Jahr 2014 einberufen. Auf diese Weise wird „Open Science“ im Rahmen des deutschen Wissenschaftssystems in einem dynamischen Umfeld der Veröffentlichung, der Nachhaltigkeit und der Zugänglichkeit wissenschaftlicher Informationen mit Empfehlungen zum Auf- und Ausbau von Infrastrukturen maßgeblich unterstützt. Dies betrifft über digitale Publikationsformate hinaus auch Ergebnisse entlang von Forschungsprozessen wie Daten, Software, Tools, Geräteinformationen oder die Dokumentation von Entstehungskontexten.

Deshalb hat der RFII empfohlen, eine Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) zu etablieren, die durch Identifizierung und Bündelung disziplinärer Bedarfe den weiteren Auf- und Ausbau von Infrastrukturen und Werkzeugen mit Hilfe langfristiger Fördermaßnahmen von Bund und Ländern ermöglichen und unterstützen soll. Dazu gehören Aggregation, Aufbereitung, Strukturierung und langfristige Verfügbarkeit von Daten. Auf diese Weise können wissenschaftlichen Vorhaben aller Disziplinen entsprechende Datenbestände für Nachnutzung zur Verfügung gestellt werden.

Im Hinblick auf die in Aussicht stehenden Maßnahmen zur Förderung der NFDI sollten sich auch die Einrichtungen des Berliner Verbunds positionieren und sich an entstehenden Zusammenschlüssen von Fach-Communities, Infrastruktureinrichtungen und Antragskonsortien beteiligen. Die heutige Veranstaltung will deshalb Wissenschaftler:innen der Universität zu diesen Entwicklungen informieren und den Austausch interessierter Communities, Disziplinen oder Forschungsverbünde im Hinblick auf mögliche Vorhaben fördern. Auf diese Weise kann und soll auf ein effizientes Zusammenspiel zwischen der nationalen Ebene des NFDI und der lokalen Ebene der Humboldt-Universität mit möglichen Vorhaben hingewirkt werden.

 

Wo:

Auditorium

Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum

Geschwister-Scholl-Straße 3

10117 Berlin

 

Agenda

Das Programm zum Download (pdf).

Die Folien zu den Vorträgen finden Sie jeweils eingebettet im Programm:

Dienstag, 23.01.2018

13:00 Eröffnung durch den Vizepräsidenten für Forschung, Prof. Dr. Peter Frensch

Session 1 – Moderation: Prof. Dr. Andreas Degkwitz

13:10 Prof. Dr. Stefan Liebig, Universität Bielefeld - Fakultät für Soziologie und Mitglied des Rats für Informationsinfrastruktur (RfII)

Entstehung und Rahmenbedingungen einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)

13:45 Prof. Dr. Dr. h.c. Claudia Draxl, Institut für Physik, Humboldt-Universität zu Berlin

The NOMAD Laboratory: Vom internationalen Erfolg zur nachhaltigen Infrastruktur?

14:00 Malte Dreyer – Direktor des Computer- und Medienservice (CMS) der Humboldt-Universität zu Berlin

Open Science, Innovation und Nachhaltigkeit: Beispiele aus der HU

Session 2 – Moderation: Malte Dreyer

14:15 Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Grötschel – Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

OA, DEAL, NFDI: Wichtig, richtig, steinige Wege, aber Licht am Horizont

14:45 Prof. Dr. Gerd Graßhoff – Sprecher des Excellenzclusters Topoi, HU, und Sprecher für REM (Repositorien, Editionen, Materialien) des Berliner Antikekollegs

Die digitale Forschungsplattform Edition Topoi: Publikationen, Repositorien, Cloud Computing

15:00 Prof. Dr. Andreas Degkwitz – Direktor der Unversitätsbibliothek (UB) der Humboldt-Universität zu Berlin

Open Access als Element des Eco-Systems „Open Science“

 

15:15 Paneldiskussion

16:00 Ende der Veranstaltung

 

Ansprechpartner:

Malte Dreyer, Computer- und Medienservice

malte.dreyer@cms.hu-berlin.de

Prof. Dr. Andreas Degkwitz, Universitätsbibliothek

andreas.degkwitz@ub.hu-berlin.de